Die Feenstaubtaufe
Jana Engels erzählt von Abenteuern mit der Seifenblasenfee.
„Lina war sauer. Schon wieder hatte ihre Mutter keine Zeit für sie. Dabei hatte sie es ihr fest versprochen. Immer kam irgendetwas dazwischen. Lina kannde den Blick ihrer Mutter mittlerweile genau, wenn sie wieder einmal das gemeinsame Spielen absagen und sich in ihr Büro verziehen wollte. Angeblich hatte sie dort sehr wichtige Arbeiten am Computer zu erledigen und manchmal auch zu telefonieren, sogar auf Englisch, wobei ihre Mutter dann immer absolute Ruhe brauchte. Heute war es wieder einmal soweit. Linas Mutter hatte fest versprochen, mit ihr im Garten Federball zu spielen und Eis essen zu gehen. Doch dann hatte sie wieder einen Anruf bekommen und die Arbeit für wichtiger gehalten. Dabei war Linas Mutter diejenige, die immer darauf bestand, dass man ein Versprechen auch halten musste, wenn man es gegeben hatte.
Nun stand Lina unglücklich und gelangweilt im Garten. Sie wusste gar nicht recht etwas mit sich anzufangen. Sie spürte die Wut bis in ihre blonden Haarspitzen. Trotzig griff sie nach dem kleinen Seifenblasenbehälter auf dem Fensterbrett. Sie hatte Mühe ihn aufzuschrauben. Endlich, mit aller Kraft, Luft anhalten und Zähne zusammenbeißen, konnte sie den Verschluss öffnen. Sogleich pustete sie eine große Anzahl an Seifenblasen in den bunten Blumengarten, aber nur, um sie wenig später wieder mit den Fingern zu berühren und zerplatzen zu lassen. Denn Lina war so sauer auf ihre Mutter, dass sie sich nicht an den schlillernden und bunten Farben in den zarten Gebilden erfreuen konnte. Eine Zeitlang lief sie so durch den Garten, trampelte dabei absichtlich in das Blumenbeet ihrer Mutter, ließ Seifenblasen entstehen und wieder verschwinden. Bis sie plötzlich ein Stück über ihrem Kopf eine besonders große und schillernde Seifenblase erblickte. Line benötigte mehrere Versuche, musste mehrmals hochspringen, um diese zu erreichen. Mit einem besonders hohen Satz und einer kräftigen Bewegung ihres Arms, schaffte sie es endlich. In dem Moment, als die Blase zerplatzte, erschrak heftig über ein lautes, klingendes Geräusch und ein Mädchen, das von oben zu ihr herunterpurzelte. Es landete unsanft auf seinem Hinterteil direkt auf der Wiese neben Lina, und noch während sich die Fremde ihren schmerzenden Po mit der Hand rieb, schimpfte sie los. „Sag mal, spinnst du? Was ist denn in dich gefahren, was habe ich dir getan?“…“
Das war Linas erste Begegnung mit der Seifenblasenfee. Wie es weitergeht, erfahrt ihr im Buch „Bunte Welt“. Außerdem findet ihr noch 15 weitere abenteuerliche Geschichten mit passenden Illustrationen in diesem Buch.
Die BUNTE WELT ist groß und vielfältig, bunt und schrill, nachdenklich und lustig, fantasievoll und märchenhaft. Vor allem lässt sie sich nicht in Schubladen pressen oder begrenzen.
Erhältlich als Ebook und als gebundene Ausgabe: 164 Seiten
Herausgeberin: Alisha Bionda
Verlag: Arunya-Verlag (19. November 2016) , ISBN-13: 978-3958100169
https://www.arunya-verlag.de/?product=bunte-welt
(Cover und Innengrafiken: Peter Wall)